In verschiedenen Beiträgen bin ich bereits auf einen Referenzrahmen zur Entwicklung der «digitalen» Kompetenzen eingegangen. Darin wurden die «digitalen» Kompetenzen in drei unterschiedliche Ebenen gegliedert:
- Operativen Ebene: Kompetenzen, die direkt für den Umgang mit «digitalen» Medien (also Tools oder Produkten) nötig sind.
- Strategische Ebene: Kompetenzen, die für eine Organisation und deren Erreichung der (Digitalisierungs-)Strategie elementar sind.
- Normativen Ebene: Kompetenzen, die in einer «digitalen Welt» wichtig(er) werden (damit ist eine (zukünftige) Ära gemeint, in der Technologien wie künstliche Intelligenz, Blockchain, Cloud Computing, Big Data Analytics etc. voll durchschlagen und die Arbeitswelt bzw. die Arbeitstätigkeiten der Menschen (radikal) verändern).
In diesem knapp gehaltenen Beitrag möchte ich bildhaft vorstellen, welche Massnahmen in diese Handlungsebenen einzahlen können (vgl. Abbildung 1).
Abbildung 1: Massnahmenplan zur Entwicklung «digitaler» Kompetenzen
(eigene Darstellung)
Nun sind diese Massnahmen sehr zahlreich und es wäre aus meiner Sicht wenig effektiv, alles gleichzeitig angehen zu wollen. Vielmehr müssen, wie das in agilen Projektmethoden üblich ist, Arbeitspakete sequenziell und iterativ angegangen werden. Der Massnahmenplan (vgl. Abbildung 1) kann also wie ein Product-Backlog verstanden werden, bei dem die Massnahmen nach Priorität geordnet und in interdisziplinären Gruppen abgearbeitet werden. Dadurch kann sicher gestellt werden, dass nicht zu viel Zeit vergeht, bis etwas umgesetzt wird und Wirkung erzeugt.
Die Priorisierung und Variation der einzelnen Massnahmen ist dabei hoch kontextsensitiv, weshalb auch die gemeinsame Erarbeitung mit der Zielgruppe sinnvoll sein kann. Ungeachtet des Kontextes scheinen allerdings der bedarfsgerechte didaktische Support sowie die Begleitung des digitalen Wandels als die zwei zentralen Massnahmen. Denn viele Linienorganisationen erkennen bereits unabhängig vom Personalwesen, inwiefern Entwicklungsbedarfe bestehen. Diese Bedarfe gilt es deshalb entsprechend zu decken, bevor zusätzliche Massnahmen konzipiert werden. Trotzdem scheint mir wichtig, dass auch die normative Ebene nicht vernachlässigt wird. Denn selbst wenn die Massnahmen auf dieser Ebene nicht unmittelbar in die Produktivität einzahlen, so können sie doch eine Grundlage für das langfristige Überleben einer Organisation in einer «digitalen Welt» zu sein.
3 Kommentare zu „Digitale Kompetenzen – Ein Massnahmenplan für den Skill Change“